Das »Barometer der Energiewende«

Wärmesektor

Die zukünftig notwendige Entwicklung der installierten Leistung von Wärmepumpen und der Ausbau der Wärmenetze werden als Indikatoren zur Bewertung der Sektorenkopplung von Wärme und Strom herangezogen.

Kernaussagen

 

  • Dezentrale Wärmepumpen und dabei insbesondere Luftwärmepumpen sind die zentrale Heiztechnologie im Massenmarkt für Einfamilienhäuser und machen in Summe langfristig ca. 70 % der Gebäudewärmeversorgung aus.
  • In schlechteren Gebäuden sind Anpassungen von Heizkreis und ggf. Heizkörper möglich. Entscheidend für die Wirtschaftlichkeit im anlassbezogenen Kesselsanierungsfall ist die Planbarkeit der zukünftigen Preisentwicklung von Strom und fossilen Brennstoffen [1].
  • Großwärmepumpen sind die zentrale Technologie für die Versorgung der Wärmenetze, welche ca. 30 % der Gebäudewärme ausmachen und werden mit zunehmender Temperaturabsenkung der Netze immer effizienter [1].
  • Entscheidend für den Betrieb der Großwärmepumpen ist eine deutliche Reduktion der arbeitspreisbezogenen Stromkostenbestandteile. Ein CO2-Preis alleine reicht nicht aus.

Gebäudewärme

 

  • Sanierungsraten entwickeln sich regional sehr unterschiedlich (ländlicher strukturschwacher Bereich bei demografischem Wandel vs. stabilen bzw. Wachstums-Regionen).
  • Die Annahme von 500 TWh Endenergie für Gebäudewärme inkl. Industriegebäude bedeutet eher eine moderate Sanierungsrate.

 

Wärmenetze

Kernaussagen

 

  • Um langfristig mit dezentralen Wärmepumpen (WP) effizient 70 % des Endenergiebedarfs decken zu können, braucht es 16 Mio. Anlagen. Aufgrund der Trägheit der langlebigen Heizungsanlagen muss der Marktabsatz jetzt kontinuierlich steigen. Für 2030 sind 5 Mio. WP ein wichtiger Zwischenschritt [1].
  • Neben dezentralen Wärmepumpen sind Wärmenetze ein Schlüsselelement für die Dekarbonisierung der Gebäudewärme. Um einen ambitionierten Anteil von 30 % am Wärmemarkt erreichen zu können, ist ein frühzeitiger Ausbau bis 2030 mit zusätzlich 60.000 km Leitungsbau notwendig [1].
  • Dabei steht dieser hohe Wärmenetzausbau wirtschaftlich nicht im Widerspruch zu einem Szenario mit hoher Gebäudesanierungsrate und ermöglicht auch bei moderater Effizienzentwicklung eine robuste Erreichung der Klimaziele.
  • Für die Versorgung der Netze steht ein ausreichendes Potenzial an Wärme aus erneuerbaren Energien zur Verfügung, welches ebenfalls frühzeitig erschlossen werden muss, da KWK-Wärme nur zu einem begrenzten Anteil in der nächsten Dekade diese Netze versorgen kann.